Alternativwirtschaft in Freiburg

OEKOGENO e.G.

Die „Muttergenossenschaft“ Ökobank eG mit 21.000 Mitgliedern und deren Restguthaben bestand weiter. Neue Vorstandsmitglieder wurden Burghard Flieger und Bernd Steyer. 2001 wurde der neue Name OEKOGENO eG gewählt. Durch Auflösung des Verlustvortrags verloren die Geschäftsanteile fast die Hälfte ihres Wertes. Ungefähr 3000 Mitglieder kündigten, nach Auszahlung ihrer Anteile betrug das Genossenschaftskapital noch rund 4,5 Mio. Euro. Der Firmensitz wurde Freiburg. Die Idee, die neue Genossenschaft mit möglichst geringen Kosten und einem ehrenamtlichen Vorstand zu betreiben, erwies sich schnell als undurchführbar. Das vorhandene Kapital im Sinne der Ziele Ökobank anzulegen, konnte nur eine Zwischenlösung sein. Bankgeschäfte waren verboten, daher begann man mit dem Verkauf von Windparkbeteiligungen, nachhaltigen Versicherungsfonds und Beteiligungen an ökologischen und sozialen Unternehmen. Anfänglich gab es seitens der GLS Bank das Angebot, die beiden Genossenschaften wieder zu fusionieren und 50% des Verlustes zu übernehmen. Als die Verträge zur Unterzeichnung vorlagen, verlangte nach zwei Jahren Verhandlung die GLS überraschend die Liquidation von OEKOGENO, was nicht akzeptabel war. Eine Beteiligungs- GmbH wurde gegründet, die sich an zehn nachhaltig-ökologischen Firmen beteiligte. Diese Firmen kamen aus den Bereichen Abwasseraufbereitung, Extremschmutzbeseitigung, Naturkost, Gesundheit und natürliche Öle. Unter dem Motto „Geld &Leben“ bot die Genossenschaft den Mitgliedern einen breiten Fächer ökologisch-ethischer Produkte an. Dazu kamen die OEKOGENO SolarFonds. Schwerpunkt der jetzigen Tätigkeit ist die Beteiligung an Wohnprojekten für inklusives Wohnen für mehrere Generationen. Im Stadtteil Vauban entstand „Vaubaunaise“ ein Haus mit 45 Wohneinheiten, im Stadtteil Gutleutmatten ein Haus mit 12 WE. Aktuell werden vier ähnliche Projekte in anderen Städten gebaut oder sind in Planung. Mitglieder können auch nachrangige Darlehen gewähren, die dafür Zinsen erhalten.


Weiterführende Literatur in:
Hans-H. Münkner, Bernd Steyer, Was wurde aus der Ökobank?
Interdisziplinäres Seminar (ISEM) an der Universität Marburg, am 23. 01. 2012
https://www.online.uni-marburg.de/isem/WS11_12/docs/oekobank.pdf